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2021-11-10

MATSCHEN? JA, BITTE!

matsch 2.jpgKinder lieben es, mit unterschiedlichsten Substanzen und Materialien zu matschen:
mit Sand, Erde, Kleister, Farbe, Schaum, Ton, Teig, Zaubersand, ab und zu auch mit dem Essen. Viele denken vielleicht: aber das gibt doch so eine große Sauerei! Mein Kind kriegt ganz schmutzige Hände und Kleidung! Andere fragen sich vielleicht: Warum? Welche Vorteile soll das Matschen haben?
Die vielfältigen Erfahrungen, die während des Matschens entstehen, haben einen positiven Einfluss auf die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen, Kindern matschige Gelegenheiten zu schaffen, um das freie Experimentieren mit verschiedenen Materialien und deren Konsistenzen und Strukturen zu ermöglichen.
Je mehr, desto besser!

Kleinkinder nehmen die Welt mit allen Sinnen wahr. Das Matschen ermöglicht den Kindern mehrere sinnliche Eindrücke: taktile, visuelle, akustische. Sogar das Riechen und Schmecken wird angeregt. Wie fühlt sich der Matsch an? Wie sieht er aus? Kann man während des Spiels Geräusche erzeugen? Riecht der Sand, wenn man ihn mit Wasser vermischt? Wie schmeckt der selbstgebackene Kuchen aus Matsch? Das Zusammenspiel aller sinnlichen Reize, die im Gehirn verarbeitet und organisiert werden, hilft dem Kind, die Welt und auch sich selbst zu begreifen. Das Matschen ist ein wunderbares sensorisches Spiel, das alle Sinne anregt. Sehr wichtig ist hier die taktile Wahrnehmung, die in solchen Spielen am meisten angesprochen und dadurch auch gefördert wird. Kleinstkinder lieben es zu tasten und zu berühren. Durch das größte Sinnesorgan, die Haut, sammeln die Kinder beim Matschen viele Informationen über Beschaffenheit der Materialien, Konsistenz, Temperatur, Struktur, Feuchtigkeit. So sammeln sie ganz spielerisch naturwissenschaftliche Erfahrungen: ist der Matsch flüssig oder breiig, warm oder kalt, hart oder weich? Wieso lässt sich ein nasser Sand besser formen als trockener? Wie flüssig muss der Matsch sein, um ihn durch ein Sieb laufen zu lassen? Wenn wir den Kindern die Zeit und die Möglichkeit geben, werden  sie  selbstständig  Lernerfahrungen Spuren hinterlässt.
 
Beim Matschen, beim Experimentieren und Gestalten werden feinmotorische Fähigkeiten gefördert. Das Kind setzt seine Hände und Finger dauernd ein. Es wird geknetet, gemischt, geschmiert, gebohrt, zerteilt, geformt, aufgefüllt. Die Muskulatur wird gestärkt, die Kraftdosierung und die Präzision werden trainiert.
Springen die Kinder in die Pfützen, laufen durch den Schlamm, buddeln im Matsch und transportieren verschiedene Gegenstände oder werfen mit Matschklumpen, wird die Grobmotorik gefördert. Es werden verschiedene Bewegungs-formen ausprobiert, Gleichgewicht und Koordination werden geschult.
Spielen im Matsch fördert auch die Sprachentwicklung. Während des Spiels kommunizieren die Kinder miteinander, sowohl verbal als auch nonverbal. Oft begleiten die Kinder ihr Spiel sprachlich. Sie beschreiben und kommentieren ihr Tun. Sie benennen die Materialien. Das Spielen mit Matsch gibt viele sprachliche Anregungen und es kann ein reger Dialog zwischen dem Kind und dem Erwachsenen entstehen. Es können Informationen über die Formen, die Beschaffenheit, das Aussehen und die Handlungen ausgetauscht werden. Der Wortschatz wird somit ganz spielerisch erweitert.
Das wichtigste beim  Spielen  im  Matsch  ist  das gemeinsame, ungezwungene Spiel, das glücklich macht. Kleinstkinder lieben es zu matschen, zu schmieren, zu tasten, zu greifen, die Welt mit allen Sinnen zu entdecken und zu experimentieren. Lassen wir die Kinder sich schmutzig machen und überwinden wir dabei eigene Hemmungen. Vergessen wir für kurze Zeit, dass die Kleidung oder der Raum dreckig werden. Denken wir daran, dass das Kind glücklich sein wird und von dem Spiel profitiert.

Das Matschen ist ein Spiel, das die ganzheitliche Entwicklung des Kindes wunderbar fördern kann.        
             
Sylwia Flak, Marcel-Breuer-Str.

Caro - 16:56:47 @ Allgemein



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