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2023-02-22

LINKSHÄNDIGKEIT

Linkshnder 2.jpg

Heutzutage weit mehr Linkshänder als noch vor 50 Jahren. Denn glücklicherweise gibt es keine strengen Umerziehungsmaßnahmen mehr: Ein Kind, das als Linkshänder*in erkannt wird, kann seine bevorzugte Händigkeit in der Regel auch problemlos ausüben.
Trotzdem gibt noch sehr viele unerkannte Linkshänder*innen. Das sind Kinder, die in unserer Rechtshändergesellschaft ihre Umwelt unbewusst nachahmen, bzw. die Dinge nachmachen, wie man sie ihnen zeigt, d.h. die rechte Hand verwenden, obwohl die linke für sie natürlich wäre. Das bedeutet, dass man die Händigkeit nicht immer eindeutig daran erkennen kann, ob ein Kind den Löffel oder den Stift in der rechten oder linken Hand hält.  Dafür verantwortlich sind unsere Spiegelneuronen. Spiegelneuronen sind Nervenzellen im Gehirn, die aktiviert werden, wenn man eine Handlung durchführt, sie beobachtet oder über sie nachdenkt. Erwachsene können also unbewusst vorgegeben, mit welcher Hand ein Kind malt oder isst, denn Kinder lernen auch durch Imitation.
Eine unerkannte bzw. unterdrückte Händigkeit kann verschiedene (Primär- und Sekundar-)Folgen haben: Auf rechts umgeschulte Linkshänder leiden u.a. häufiger an Konzentrationsproblemen, haben Lernschwierigkeiten, sind schneller müde, haben feinmotorische Probleme und/oder Sprachstörungen, was langfristig zu mangelndem Selbstbewusstsein, Schlafstörungen, geringerer Belastbarkeit und auch zu psychischen Störungen führen kann. Die richtige Händigkeit hat auch Einfluss auf den schulischen Erfolg. Je jünger ein Mensch ist, desto besser kann er die Unterdrückung noch kompensieren, doch je älter er wird, desto schwieriger wird es.
Deshalb achten wir schon im Krippenalter auf die Händigkeit. Denn je jünger die Kinder sind, desto einfacher lässt sich die Händigkeit erkennen, da sie noch intuitiv ihre angeborene bevorzugte Hand einsetzen. Eltern und Erzieher*innen können das Kind zum Beispiel beim Spielen beobachten. Mit welcher Hand baut es einen Turm? Mit welcher Hand schiebt es die Eisenbahn oder mit welcher Hand blättert es die Seiten vom Bilderbuch um? Beim Malen und Essen ist es wichtig, dass Stifte oder Löffel mittig vor das Kind gelegt werden, um die Möglichkeit der eigenen Wahl zu geben. Um das Bewusstsein und Verständnis für dieses Thema zu stärken, sowie unterstützende Verhaltensweisen in unserem pädagogischen Alltag aufzuzeigen, fand an unseren letzten Konzeptionstagen eine Fortbildung statt, die zu vielen Aha-Momenten des Teams führten und die Wichtigkeit des Themas beleuchtete. So wird auch weiterhin dazu in Team-Sitzungen reflektiert, sowie bei Beobachtungen der Kinder darauf geachtet.

Christine Kleinschmidt, zertifizierte Linkshänderberaterin
Leitung Ferdinand-Kobell-Str.

Caro - 16:22:07 @ Allgemein



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