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2023-06-15

KLATSCHEN ZUR SPRACHFÖRDERUNG

Wrter Klatschen.jpgDas erste gesprochene Wort eines Kindes wird vom Umfeld oft mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Doch stellt dies nicht den Beginn der Sprachentwicklung dar, sondern vielmehr das Ergebnis eines langen Prozesses, der bereits im Mutterleib beginnt. Schon ab der 16. Woche kann der Fötus Töne, Musik, Stimmen außerhalb des Mutterleibs hören und macht so erste Erfahrungen mit Sprache. Die Fähigkeit, Sprache zu verstehen, zu verarbeiten und zu produzieren ist im Gehirn angelegt. Um sie zu entwickeln, braucht es jedoch das Miteinander, intensive gemeinsame Zeit ohne Ablenkung, denn Sprache ist immer eingebettet in soziale Interaktionen.

Essenziell für die Förderung der Sprache sind liebevolle Zuwendung, Blickkontakt, viele sprachliche Anregungen wie z.B. das sprachliche Begleiten aller  Handlungen, die im Beisein des Kindes durchgeführt werden, sowie generell der Zugang zu Sprache und Schriftkultur (Bücher!).

Um gemeinsam mit Ihrem Kind Sprache zu entdecken und Freude daran zu entwickeln, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wichtig ist, dass sie im Alltag eingebettet sind und an den Interessen der Kinder anknüpfen. Es geht nicht in erster Linie darum, möglichst schnell neue Wörter zu lernen, sondern darum, Spaß an Sprache in all ihren Ausdrucksformen zu haben und in Beziehung miteinander zu treten. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass Wörter oder Reime geklatscht werden. Diese werden dabei in ihre Silben zerlegt. Sie können das Wörterklatschen als Spiel zelebrieren, indem Sie es sich mit Ihrem Kind bequem machen und
beginnen, wiederholt in die Hände zu klatschen oder auf den Schoß zu patschen. Dann sprechen Sie ein Wort oder einen Reim langsam und deutlich vor.  Wiederholen Sie das mehrfach und ermuntern Sie ihr Kind mitzumachen. Alternativ können Sie dieses Spiel auch wunderbar in verschiedene Situationen integrieren, indem Sie Wörter aus dem aktuellen Kontext klatschen (z.B. beim Essen „Ba-na-ne“, beim Anziehen „Matsch-ho-se“…).

Durch das Klatschen in einem bestimmten Takt ird die Sprache rhythmisiert und die Kinder bekommen ein Gefühl für die unterschiedliche Betonung von Wörtern.  Gerade bei „schwierigen“ Wörtern ist diese Methode hilfreich, die korrekte Aussprache spielerisch zu üben. Gleichzeitig wird die sog. phonologische Bewusstheit geschult, eine wesentliche Vorläuferfertigkeit für den Schriftspracherwerb. Das Klatschen und gleichzeitige Sprechen erfordert einige Koordinationsfähigkeit, die so immer weiter verbessert wird.

Je nach Interesse und Fähigkeiten kann das Spiel ausgebaut oder variiert werden. Fangen Sie mit einzelnen Worten an. Verwenden Sie dann längere Wörter, Reime oder Sätze. Auch das Klatschen kann variiert werden. Wenn Sie z.B. überkreuz mit der rechten Hand auf das linke Bein patschen und umgekehrt, stärkt das die Verbindung zwischen beiden Hirnhälften. Je besser diese vernetzet sind, umso leichter fällt es den Kindern später, komplexe Aufgaben zu lösen,  Zusammenhänge zu verstehen und ganzheitlich zu denken. Das Spiel mit der Sprachmelodie, mit unterschiedlichen Rhythmen und Geschwindigkeiten bereitet Kindern (und Erwachsenen) viel Freude. Klatschen Sie los.

Andrea Krohn, Leitung Fortbildungskoordination und Kinderschutz

Caro - 13:43:07 @ Allgemein



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